Widerstand als Seelenkraft: Resilienz für Kriegsenkel im Benediktushof, Last orders
Montag, 1. Mai 2017 15:29 von Kathleen
Begriffe kommen ja schnell auf den Hund, werden windelweich oder „missbraucht“. Kaum ist RESILIENZ auch im kollektiven Wortschatz unseres Kulturkreises aufgetaucht (in den USA gehört der Begriff schon seit Jahrzehnten zum guten Sprach-Ton vieler seriöser Disziplinen) und beginnt etwas zu meinen – so ist u.a. Rob Hopkins als Initiator der TransitionTown-Bewegung der Ansicht, Resilienz sei als Begriffscontainer deutlich fassfähiger als Nachhaltigkeit und letztere greife ohne erstere zu kurz -, melden sich auch schon wieder die Mahnenden zu Wort: Jetzt wolle wieder jedeR mitreden, kaue auf dem Begriff herum und nehme ihm so jedes wissenschaftlich-trennscharfes Aroma. Und außerdem sei das doch wieder nur ein neuer Trick, um Menschen zur Anpassung an die Gegebenheiten zu überreden.
Davon einmal abgesehen: Wir kümmern uns um Resilienz für Kriegsenkel, zB am kommenden Wochenende im Benediktushof. Wie auch immer andere diesen Begriff verstehen – uns geht es im Wesentlichen darum, unseren Generationengeschwistern Hilfreiches gegen Erschöpfung an die Hand zu geben, und sie zu Widerstand gegen Lebensfeindliches zu ermutigen. Für uns bezeichnet Resilienz eben nicht die Widerstandskraft gegen Veränderung (sich zusammendrücken lassen und danach wieder in die vorherige Form zurückzuspringen, als sei nix gewesen), sondern die Energie für Durchlässigkeit im stetigen Wandel – und den Mut, Unerträglichem aktiv zu widerstehen.